In Vietnam ist ein Vogelgrippe-Virus vom besonders gefährlichen Typ H5N1 aufgetaucht, das gegen Tamiflu resistent ist. Das Virus wurde bei einem 14-jährigen Mädchen festgestellt.
Das Mädchen habe sich möglicherweise bei seinem Bruder und nicht bei Geflügel angesteckt, berichtet ein Forscherteam um Yoshihiro Kawaoka von der Universität Tokio.
Die Studie „Isolation of drug-resistant H5N1 virus“ von Q. Mai Le et al. erschien im Fachjournal „Nature“ (Band 437, S. 1.108; doi:10.1038/4371108a).
Eine genetische Analyse des Erregers ergab, dass er durch eine Mutation die Resistenz gegen das Medikament Tamiflu aufgebaut hatte.
Der Wirkstoff mit dem wissenschaftlichen Namen Oseltamivir, der vom Schweizer Pharmakonzern Roche als Tamiflu vermarktet wird, gilt derzeit als wichtigster Schutz vor einer Vogelgrippe-Epidemie. Ob er tatsächlich wirkt, ist indes nicht klar.
Für den Ernstfall hat man für zwei Millionen Österreicher das Medikament Tamiflu vorgesehen, heißt es im Gesundheitsministerium. Tamiflu in der derzeit erhältlichen Form ist für Kinder allerdings nicht geeignet.