Am Montag, dem 13. Juli geriet ein LKW beim Übersetzen des Bahnüberganges in Stein an der Enns (Sölkpaßlandesstraße) mit seinem nicht vollständig eingefahrenem Kran in die Oberleitung und riss diese ab. Die unter 15 kV stehende Hochspannungsleitung schlug durch die Wucht die beiden nördlichen Bahnschranken nieder und kam auf den Bahngeleisen bzw. einer Straßenlaterne zu liegen; durch den Stromschlag platzten Reifen am LKW. Geistesgegenwärtig blieb der Lenker des Schwerkraftfahrzeuges in seinem Führerhaus (faradayischer Käfig) und verständigte über Notruf die Einsatzkräfte. Um 17:26 Uhr alarmierte die Bezirksfeuerwehrzentrale „Florian Liezen“ die ortszuständige Feuerwehr Stein an der Enns sowie ÖBB, Polizei und Rotes Kreuz. Die RK-Rettungsleitstelle Liezen verständigte noch das nächstgelegende Notarztmittel, den Notarzthubschrauber Christophorus-14 aus Niederöblarn.
Nach Erkunden der Lage sicherten die Einsatzkräfte der FF Stein an der Enns die Unfallstelle ab sowohl gleis- als auch straßenseitig, der gesamte Gefahrenbereich im Radius von 15 Metern Sicherheitsabstand abgesperrt. Die ÖBB führte eine umgehende Stromabschaltung der Oberleitung durch, zum Erden derselben musste jedoch Fachpersonal aus dem Nachbarbundesland Salzburg angefordert werden, da eine sogenannte „Synchronleitung“ gekappt wurde, bei der eine Hochspannung aus beiden Fahrtrichtungen anlag. Sonst wäre eine Erdung auch durch elektrotechnisch unterwiesenes ÖBB-Personal der nächstgelegenen Dienststelle möglich gewesen. Nach rund einer Stunde Anfahrtszeit traf die Elektro-Fachkraft der ÖBB aus St. Johann an der Unfallstelle ein und erdete die beiden Oberleitungen östlich und westlich der Unfallstelle mittels Erdungsstangen. Erst nach dessen Meldung “spannungsfrei, kurzgeschlossen und geerdet“ konnte die Unfallstelle für die Einsatzkräfte freigegeben werden. Der Lenker konnte sein Führerhaus verlassen und die Feuerwehr begann mit der Bergung des Stromleitung. Für die Dauer des Einsatzes war die Sölkpaßlandesstraße in die Großsölk gesperrt. Aufgrund der herabhängenden defekten Bahnleitung wurde ein LKW-Fahrverbot bis zur Reparatur der Oberleitung verhängt.
Im Einsatz:
FF Stein an der Enns mit RLF-A 2000 und KLF-A (16 Mann)
BFV Liezen mit ÖA-Beauftragtem
RK Gröbming mit 1 RTW und 1 BKTW (5 Mann)
RK Bezirksstelle Liezen mit ÖA-Beauftragtem
ÖAMTC NAH Christophorus 14
ÖBB mit 2 Mann
Polizei Gröbming mit 2 Fahrzeugen (3 Mann)
Fotos/Bericht: BFV Liezen/Schlüßlmayr