Heute um 13:39 Uhr wurden die Gröbminger Feuerwehren zu einen Brand einer Photovoltaik-Anlage gerufen. Im Ortsteil Winkl kam es, vermutlich aufrund eines technischen Defekts, zum Brand im Bereich einer neu errichteten PV-Anlage auf dem Pultdach eines Wirtschaftsgebäudes. Die Einsatzleitung veranlasste umgehend einen umfassenden Löschangriff, jedoch stellte sich bald heraus, dass sich der Brandherd unterhalb der unzugänglichen Dachhaut (Blechdach) befand, und wie die Wärmebildkamera zeigte, noch dazu sehr zentral in der Dachfläche.
Unter schwerem Atemschutz wurde, teilweise über Steckleitern, die Ebene der Konterlattung von Firstseite her geflutet und zusätzlich die Ortgangverkleidung mit Schanzwerkzeug abgebrochen, um zum Brandherd vorzudringen. Durch das Erfordernis massiven Atemschutzeinsatzes wurden die Nachbarfeuerwehren Mitterberg, Pruggern, Michaelerberg, Öblarn, St. Martin und Stein an der Enns mitalarmiert. Selbst der umfassende Außenangriff war aufgrund der starken Rauchentwicklung großteils nur unter schwerem Atemschutz möglich. Aus dem Gebäudeinneren konnten die Atemschutztrupps eine Vielzahl an landwirtschaftlichem Gerät, Werkzeug und Gelagertem retten.
Parallel dazu versuchte die Einsatzleitung, dringend erforderliche Kranfahrzeuge für die Demontage der PV-Kollektoren und zum Abbruch der Blechdachhaut zu organisieren, da an einen Abbruch von Hand aufgrund der großen Fläche (ca. 300 m²) und des v.a. großen Sicherheitsrisikos für die Mannschaft (Gefahr durch Stromschlag) nicht zu denken war. Doch das Kranfahrzeug der FF Gröbming war nicht einsatzbereit (Werkstattaufenthalt) und Kranfahrzeuge privater Unternehmen aus der Region in erster Phase nicht verfügbar. So musste improvisiert werden und es gelang schließlich, Kranfahrzeuge des EVU, eines Holztransportunternehmens und der örtlichen Baufirma an den Einsatzort zu bringen. Die Kräne konnten sich mit Schalengreifern und Holzgreifern zum Brandherd vorarbeiten, das halbe Dach wurde von den PV-Elementen „befreit“ und das darunterliegende Dachhaut abgebrochen. Erst als so die Quer- und Konterlattung freigelegt war, konnten die Einsatzkräfte den etwa 100m² großen Brand mittels HD-Rohren und Wasserwerfer ablöschen und schließlich kurz vor 17 Uhr „Brand Aus“ vermelden.
Mit ausreichend Löschwasser versorgt wurden das TLFA 4000 Gröbming, das RLFA 2000 Stein und das TLFA 4000 Gröbming-Winkl über einen Oberflurhydranten und zwei Zubringleitungen vom Gröbmingerbach, 3 Tragkraftspritzen waren eingesetzt. Für die Einsatzleitung und den Atemschutzsammelplatz zeigte die FF Gröbming Winkl verantwortlich, Einsatzleiter war OBI Josef Haas.
Die Atemschutzfüllstation der Stützpunktfeuerwehr Gröbming füllte in Summe 36 Pressluftflaschen von 12 Atemschutztrupps, was einer verbrauchten Luftmenge von rund 50.000 Litern entspricht.
Eingesetzte Kräfte:
8 Feuerwehren des Abschnittes Gröbming mit 60 Mann:
FF Gröbming Winkl, FF Gröbming, FF Pruggern, FF Mitterberg, FF Michaelerberg, FF St. Martin, FF Stein an der Enns, FF Öblarn
RK Gröbming mit 1 RTW und 3 Mann
Polizei Gröbming mit 3 Mann
E-Werk mit 10 Mann und LKW/Kran
Baufirma Letmaier mit LKW/Kran
Firma Alpenholz mit LKW/Kran
Versicherungsfachmann
Bericht / Fotos: BFV Liezen / Schlüßlmayr