Nach den Unwettern am Wochenende laufen in der Steiermark die Aufräumarbeiten weiter auf Hochtouren. Im Bezirk Liezen ist die Evakuierung der von der Außenwelt kurzzeitig abgeschnittenen Almen durch das Bundesheer abgeschlossen. Die Ortschaft Stein an der Enns wurde großteils überschwemmt und ist laut Feuerwehr am stärksten betroffen. Die gesamten Aufräumarbeiten sollen ein Monat dauern.
In der Nacht auf Sonntag gingen im oberen Ennstal Starkregen mit rund 100 Millilitern pro Quadratmeter nieder. Im Kleinsölktal wurde die Zufahrtsstraße zum Schwarzensee auf einer Länge von mehreren hundert Metern weggespült. Die Bewohner der dahinter liegenden Almhütten waren von der Außenwelt abgeschnitten und wurden mit drei Hubschraubern des Bundesheeres und des Innenministeriums evakuiert. Insgesamt waren davon 55 Menschen betroffen.
Das Militärkommando Steiermark war am Montag mit rund 120 Soldaten im Raum Großsölk im Einsatz. Neben den Aufräumarbeiten wurde der Zustand der beschädigten Straße aus der Luft beurteilt. In den nächsten Tagen werden weitere Einsatzkräfte sowie, laut Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark, „schweres Gerät“ eintreffen, um die Muren zu beseitigen und die Hänge an der Straße abzustützen.
In Stein an der Enns trat der Sölkpass über die Ufer, 45 Häuser standen unter Wasser. Die B320, die Ennstalbundesstraße, musste kurzzeitig im Bereich Tipschern gesperrt werden, ebenso die Umleitungsstrecke über Pruggern. Laut Polizeiinspektion Liezen wurde in der betroffenen Region Katastrophenalarm ausgelöst. Die Aufräumarbeiten sollen frühestens in einem Monat beendet sein. Die Hauptstraßen sollen in rund einer Woche wieder befahrbar sein.
Im Bezirk Leoben gab es, ebenfalls am Samstagabend, schwere Unwetter. In Kaisersberg traten zwei Bäche über ihre Ufer und überschwemmten Gärten sowie die Keller mehrerer Wohnhäuser. Sechs Personen wurden evakuiert.