Am Freitagabend, gegen 19:30 Uhr ereignete sich in einem Ferienhaus in Pruggern ein schreckliches Unglück. Wie seit Sonntag bekannt ist, explodierte ein Wasserkessel, welcher an einen Kachelofen angeschlossen war, und zum Beheizen des Hauses diente. Laut den Ermittlern dürften sich ca. 20 bis 30 Liter Wasser in dem Heizkessel befunden haben, als dieser Explodierte. Wenn man bedenkt, dass ein Liter Wasser rund 1760 Liter Wasserdampf ergibt, kann man sich vorstellen, mit welchem Druck sich das entladen hat. Durch diese gewaltige Explosion wurden 3 Wände des Ferienhauses bis zu 15m weit weggerissen.
Nur wenige Sekunden nach der Explosion ertönten in Pruggern die Sirenen. Mit der Meldung „Wohnhaus Explosion“ rückten die Männer der FF Pruggern zum Einsatzort ab. Dort angekommen bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Das halbe Ferienhaus war eingestürzt. Einige der 8 Personen, welche sich zum Zeitpunkt der Explosion im Haus befanden, konnten sich selbst befreien und gaben an, dass noch 4 Personen vermisst seien. Aufgrund dieser Meldung, entschied die Einsatzleitung die beiden Feuerwehren Gröbming und Stein/Enns nachalarmieren zu lassen.
Binnen weniger Sekunden rückten die beiden Wehren zum Einsatzort ab. Dort angekommen galt es immer noch 2 Eingeklemmte Personen zu befreien. Die restlichen Personen konnten inzwischen von der Feuerwehr Pruggern befreit, und dem Notarzt übergeben werden.
Nach weiteren Erkundungen musste festgestellt werden, dass die Rettung der beiden noch immer Eingeklemmten Personen äußerst schwierig sein würde, da sie unter dem Plafond eingeklemmt waren und dieser sehr instabil war. Bereits zu diesem Zeitpunkt gab es von Seiten des Notarzt-Teams die Meldung, dass kein Puls mehr zu erkennen sei.
Nachdem nach kurzer Zeit ein Kran am Einsatzort ankam, konnte endlich der Plafond beseitigt werden. Dazu wurde er zuerst von 2 Männern der FF Stein/Enns, welche mittels Klettergurt am Kran gesichert waren, in 3 Teile zerlegt. Danach konnten die Teile mittels Rundschlingen am Kran befestigt und weg gehoben werden.
Um ca. 23:30 Uhr gab es dann die grauenvolle Gewissheit, die beiden letzten Männer (Ernst Rüdiger (23) aus Wien, und der gleichaltrige Josef Jurtschitsch aus der bekannten niederösterreichischen Winzerfamilie) können nur noch tot geborgen werden. Der 21-Jährige Norbert H. aus Wien, welcher bei der Explosion schwer verletzt wurde, kämpft am Montag im Krankenhaus in Schwarzach noch immer um sein leben.
Eingesetzt waren:
KLF Pruggern (7 Mann)
TLF Pruggern (8 Mann)
BLF Sattental (6 Mann)
RLF-A 2000 Stein/Enns (9 Mann)
KLF-A Stein/Enns (8 Mann)
LFB-A Gröbming (9 Mann)
SRF Schladming (3 Mann)
MTF Schladming (7 Mann)
3 RTW
1 BKTW
1 NEF
RK Kriseninterventionsteam (6 Mann)
Christopherus 14 (3 Mann)
Martin 1 (3 Mann)
Polizei mit 4 Dienstfahrzeugen (6 Mann)